Chronik 1951 - 1960
Quartalsbericht IV/1955
Kohlegewinnung Auf Lohberg konnten die im letzten Quartalsbericht erwähnten außergewöhnlichen geologischen und betrieblichen Schwierigkeiten noch nicht vollständig überwunden werden, so daß Förderung und Leistung nur allmählich angestiegen sind. Starke Wasserzuflüsse, weiches Liegendes und feste Bergemittel erschwerten die mechanische Kohlengewinnung so, daß die Kohle zeitweise von Hand hereingewonnen werden mußte.
Aus- und Vorrichtung In Lohberg haben die Vorarbeiten für das Abteufen des Schachtes II von der 3. zur 4. Sohle begonnen. Ebenso auch die Aufschließungsarbeiten für die oberhalb der 3. Sohle anstehenden Flöze. Die auf der 3. Sohle eingebaute Bergebrechanlage nahm Ende November ihren Probebetrieb auf. Im Ausgleichstapel von der 3. zur 4. Sohle wurde Ende Oktober der elektr. Förderhaspel mit einer Leistung von 230 KW in Betrieb genommen.
Tagesbetrieb Auf Lohberg ist Anfang Januar der neue Grubenlüfter an Schacht II in Betrieb gekommen. Die Montage der Stahlkonstruktion für das neue Doppelbockgerüst von Schacht II ist zur Zeit im Gange, die Stahlkonstruktion für das neue nördliche Maschinenhaus zu 90% fertig. Für die Förderhalle II wurde ein großer Teil der Säulenfundamente fertiggestellt; begonnen wurden die Fundamentierungsarbeiten für den Schaltanlagenbau. Umfangreiche Gleisumstellungen sowie die Umsetzung vorhandener und die Aufstellung neuer Rangierwinden mußten durchgeführt werden.
Grubensicherheit Bei der Hamborner Bergbau AG/Friedrich Thyssen Bergbau AG ist im 4. Quartal 1955 die Zahl der Unfälle von 71,69 auf 67,44 bezogen auf 100.000 verfahrene Schichten zurück gegangen. Leider habe sich 6 tödliche Unfälle ereignet, davon zwei auf Lohberg. Sie bedeuten eine ernste Mahnung an alle Mitarbeiter, wenn man bedenkt, daß der größte Teil dieser Unfälle vermeidbar gewesen wäre. Die Zahl der tödlichen Unfälle des Jahres 1955 ist gegenüber dem Jahre 1954 um 33,3% zurückgegangen. Auf der Schachtanlage Lohberg ist die Errichtung eines CO-Filter-Selbstretterraumes vorgesehen. Im Frühjahr 1956 wird auch die Schachtanlage Lohberg mit Selbstrettergeräten versehen sein. Zur Verkürzung der Alarmzeiten der Grubenwehr wurde für die Schachtanlage Lohberg eine UKW-Alarmanlage in Auftrag gegeben. Ebenso wurden für die Werksfeuerwehr neue Geräteräume unter dem Kühlturm eingerichtet. Auch der Lohberger Rettungsraum wird erweitert. Er soll einen Aufenthalts-, einen Umkleide- und einen Duschraum erhalten.
(Auszug aus dem Quartalsbericht, Quelle: Der Förderturm, März 1956) |